Reihe Pictura
Die neue Reihe pictura verbindet bildende Kunst und lateinische Literatur. Ziel ist es, Beispiele zur Rezeptionsgeschichte einzelner Stoffe zu erarbeiten (vor allem zu Ovids Metamorphosen), aber auch die Aktualität antiker Literatur durch die Verbindung mit moderner Kunst aufzuzeigen. Eine solche Verbindung ist sowohl bilddidaktisch als auch fachdidaktisch äußerst fruchtbar.
Band I enthält fünf Erzählungen aus den Metamorphosen, von einem jungen spanischen Künstler - Jonás Emmanuel Hernández Plasencia - in Comics umgesetzt. Diese Comics sind aus dem Interesse des Künstlers für antike Mythologie entstanden und folgen nicht exakt den ovidischen Mythenversionen. Auf diese Weise stellt der Künstler die Erzählungen in einen lebendigen Zusammenhang und geht kreativ mit dem Mythos um.
Bei der Übersetzung vom Spanischen ins Lateinische wurde der Inhalt der Sprechblasen an die ovidische Sprache und Erzählung behutsam adaptiert, die teils wörtlich übernommen werden konnte. Dennoch liegt eine freie Umformung des ovidischen Textes vor.
Um dennoch auch am Original arbeiten zu können, werden in Anschluss an jede Comic-Erzählung Auszüge aus dem ovidischen Text zusammen mit Aufgabenstellungen zur Interpretation geboten.
Die Art der Bebilderung spricht Jugendliche direkt an und motiviert zur Lektüre. Die Verbindung von Text und Bild erleichtert den Schülern die Wahrnehmung der Inhalte, wobei der Ausdruck von Emotionen, die in den Bildern sehr gut getroffen sind, auch die Empathie während der Übersetzung verstärkt. Durch entsprechendes Lesen werden die Inhalte der ovidischen Erzählungen auf diese Weise für plastischer erlebt.
Die dem Comic inhärente szenische Struktur verbindet sich in idealer Weise mit der Erzähltechnik Ovids, die ebenfalls szenisch geprägt ist.